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Gerade in Südamerika finden Archäologen immer wieder alte Kulturen, die versteckt im
Dschungel, an und um die Kordilleren herum, vergraben unter der üppigen Bewachsung liegen.
Die Urwälder sind so dicht, dass es viele Gebiete gibt, die von den Forschern noch nicht
betreten wurden. Hier verstecken sich die Zeugen der alten Kulturen, wie auch der
Lambayeque-Kultur in Peru. Diese Kultur befand sich im Norden Perus nahe der Grenze
Ecuadors, nahe der heutigen Stadt Chiclayo. Hier im La Leche Tal blühte die Kultur der
Lambayeque von circa 700 bis zum 13. Jahrhundert. Von 900–1100 war Batan Grande das
religiöse aber ebenso das politische Zentrum der Lambayeque-Kultur. In dem Gebiet, das im
Norden von den Völkern Ecuadors und im Süden von riesigen Landschaften begrenzt wurde,
entstand eine starke Gemeinschaft, die ebenso reisende Händler in ihren Reihen hatte.
Diese Kultur bestand damals schon aus verschiedenen voneinander getrennten Orten, die aber
durch Mystik und natürlich ebenso durch die Ahnen verbunden waren. Die Lambayeque-Kultur in
Peru reichte von der Küste bis an den Fuß der Berge. Archäologen aus Peru haben aus den
Sanddünen einen über 1100 Jahre alten Tempel gegraben, der eindeutig der Lambayeque-Kultur
zugeordnet wurde. Dieser Tempel ist 500 qm groß und noch sehr gut erhalten, was an den
Fresken zu erkennen ist.
Bei konzentrierten Ausgrabungen von 1979, die von einem japanischen Archäologen durchgeführt
wurden, fand man sagenhafte Schmiedekunst aus Gold und Silber. In den Herrschergräbern
befanden sich außer Gold- oder Silberarbeiten ebenfalls Stücke aus Edelsteinen, Muscheln und
Perlen. Alle diese Teile, wie ebenso Goldmasken, wurden mit viel Geschicklichkeit und
Präzision bearbeitet. Auch aus Ton und Holz sowie sogar mit Textilien wurden Artefakte
hergestellt. Die Meeresvögel und Fische darstellten. Somit kann gesagt werden, diese Kultur
besaß viel Geschick im Umgang mit den unterschiedlichsten Werkzeugen. Gerade die
Metallverarbeitung hat sich in dieser Zeit weit entwickelt, was interessante Funde belegen.
Eine Massenproduktion schafften sogar einige Werkstätten, die in der Organisation als ebenso
in der Technik weit fortgeschritten waren. Masken aus Edelmetall wurden gefunden, die viele
Verzierungen und ebenso Bemalungen aufweisen. Vermutlich gab es sogar Zahlungsmittel, die in
Form von Kupferbarren aus verschiedenen Gräbern ausgegraben wurden.
Der Tempelbau und die umgebenen Pyramiden und Behausungen, die mit Innenhöfen und sogar
Terrassen ausgestattet waren, zeugten ebenfalls von handwerklichem Geschick für die
Architektur. Die Siedlungen in mehreren Kilometern Entfernung wurden aus gebranntem Lehm
errichtet, wie ebenfalls die vielen Pyramiden, die zu Kultzwecken erbaut wurden. Interessant
sind ebenso die Funde von Mauerwerk, das zum Teil Rot, Schwarz und Weiß eingefärbt wurde.
In der Kultur der Lambayeque gab es ebenso Klassen, wie sie in anderen Kulturen auch zu
finden sind. Ganz oben stand der König, der das absolute Sagen hatte und übersetzt den Titel
Wegbereiter hatte. Dieser Titel hängt damit zusammen, dass Muscheln auf dem Wege des Königs
verstreut wurden, die er beim Betreten pulverisierte. Unter dem König kamen die
Würdenträger, die im Federgewand viel Aufmerksamkeit erregten und verschiedene Ämter
innehatten. Auf die Würdenträger folgten die Handwerker und Bauern, die mit ihren Arbeiten
diese Kultur prägten. Trotz dieser Ordnung gab es auch grausame Riten, was aus Leichenfunden
abgelesen werden konnte. Mit dem Opfermesser, Tumi genannt, wurden Menschen die Köpfe
abgeschnitten. Große Skulpturen zeigen oft einen Mann, der in der einen Hand das
halbkreisförmige Tumi hält und mit der anderen Hand einen abgeschnittenen Kopf
präsentiert.
Der König Naymlaps hatte damals ein sehr reiches Land regiert, das nach ihm noch von 12
seiner Nachkommen fortgesetzt wurde. Einer Legende zufolge hat der letzte Herrscher eine
Todsünde begangen, die von den Priestern mit dem Sturz des Königs ins Meer geahndet wurde.
Damit endete die Lambayeque-Kultur, was circa im Jahre 1375 geschah.