BCT-Touristik

Peru Studienreisen

Die Architektur und Textilien der Nazca-Kultur

Die Nazca waren Ingenieure und Architekten welche die gigantischen Pyramiden von Cahuachi erstellten die mehr als 60,7 Hektar umfassen. Bei der Besiedlung des Nazca-Tals suchte die Nazca-Kultur nach dem heiligsten Ort im Tal, um ihren Tempel zu bauen. Sie fanden diesen Ort in der Cahuachi Stätte. Dort in einer direkten Linie mit dem heiligen Berg Cerro Blanco, wo die Wasser des Flusses auf eine magische Weise von der trockenen Pampa wieder zum Vorschein kommen, erstellte diese Zivilisation ein üppiges und ertragreiches Umfeld, welches eine dauerhafte Landwirtschaft aufrechterhalten konnte.

Zwischen 100 v. Chr. und 400 n. Chr. erbauten die Nazca die große und zeremonielle Stadt Cahuachi. Die Stadt, welche sich über 149 Hektar erstreckt, besteht aus einer Reihe von Adoben Stufenpyramiden, wobei die größte der Pyramiden 38 Meter hoch ist. Cahuachi war ein zeremonielles Zentrum und ein Palast der Wallfahrt. Die Stätte bestand aus öffentlichen Gebäuden, welche für zeremonielle oder administrative Zwecke verwendet wurden sowie einem großen Tempel, der einer der bedeutsamsten Nazca-Strukturen und über 20 Meter hoch war. Während der Großteil des Geländes noch nicht ausgegraben wurde, haben Wissenschaftler bereits mehr als 40 Grabhügel identifiziert.

Estaqueria

El Estaqueria ist etwa 2000 Jahre alt und die Stätte enthält eine Reihe von hölzernen Säulen die aus Huarango Holz geschnitzt wurden. Nur 2 km außerhalb von Cahuachi loziert ist die genaue Nutzung der Stätte nicht bekannt. Traditionelle Theorien besagen jedoch, dass die Stätte ein Sonnenobservatorium war, aber neuere Theorien vermuten, dass der Fundplatz während der Mumifizierungsrituale als ein Ort verwendet wurde, um die Körper der Verstorbenen zu trocknen.

Textilien

Die Nazca sind auch für ihre technisch komplexen Textilien bekannt. Die Textilien wurden höchstwahrscheinlich von Frauen aus Baumwolle und Wolle gewebt. Die Textilien wurden meistens mit einem Rückzieherwebstuhl hergestellt, was der Methode ähnlich ist, wie die Textilien in dieser Region heutzutage hergestellt werden. Textilien wurden mit den gebräuchlichen Motiven früher gewebt, als sie auf bemalter Keramik erschienen. Die trockene Wüste hat sowohl die Textilien der Nazca- als auch der Paracas-Kultur erhalten und umfasst die bekanntesten frühen Textilien in der Region.

Tücher, Kleider, Tuniken, Gürtel und Taschen wurden durch Ausgrabungen in Cahuachi und anderweitig gefunden. Die Nazca glaubten fest an ein Leben nach dem Tod, dieser Glaube verleitete sie dazu ihre Leichen zu mumifizieren und sie mit feinsten Textilien einzuwickeln, die nach 2000 Jahren noch ihre Qualität und Farben bewahrt haben als wären sie erst gestern gewebt worden. In dem Zeitalter der Nazca, wie auch in vielen anderen Prä-Inka Kulturen haben die Textilien eine wichtige Rolle gespielt. Im Falle der Nazca wurden ihre Textilien mit Kunst und auch viel Geschick aus Baumwolle und Fasern der Andenkamele erstellt. Die Nazca-Textilien wurden aus einer hohen technologischen und intellektuellen Sichtweise erstellt und waren sehr anspruchsvoll. Bei der archäologischen Stätte von Cahuachi, hat der italienische Archäologe Giuseppe Orefeci viele Textilien in sehr gutem Zustand freigelegt, die derzeit im Antonini Museum in Nazca ausgestellt werden.

Die Ablagerungen an den Kleidern und Tüchern enthielten sowohl Kleidungsstücke von hohem Stellenwert (mit Federn, Malereien, Stickereien) als auch schlichte Kleidungsstücke, was auf unterschiedliche soziale Rollen oder Verantwortlichkeiten andeutet. Mary Frames umfangreiche Analysen der Textilien aus Cahuachi hat sehr viel über die Frauen der Nazca-Kultur aufgedeckt. Sie stellte fest, dass obwohl die Frauen nur selten in den archäologischen Aufzeichnungen erwähnt wurden, sie einen direkten Zugriff auf Materialien von einem hohen Stellenwert hatten und die Berechtigung potente Symboliken auf ihren Gewändern zu tragen, die eine Andeutung auf ihren Status gaben. Ein großer Teil der Kleider, welche gefunden wurden, waren Darstellungen von Vögeln mit gesprenkelten Körpern, doppelköpfige schlangenartige Figuren und menschenähnliche Figuren.