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Die Moche Kultur entwickelte sich vom 1. bis 7. Jahrhundert n. Chr. in Südamerika, genauer an
der Nordküste Perus, in der Gegend der heutigen Stadt Trujillo. Der Name des Volkes ist
nicht bekannt, daher wurde ihnen der Name Moche, auch Mochia, gegeben, benannt nach dem Tal
bzw. Fluss in dem sie gelebt haben.
In den Küstengebieten Perus gibt es nur sehr wenig Regen. Lediglich vier- oder fünfmal im
Jahr wird das Land von starken Regenfällen, genannt El Nino, heimgesucht. Dies hat
katastrophale Folgen, da alles weggespült und zerstört wird, was den Weg des Wassers stört.
Aufgrund des wenigen Regens bildeten sich die Dörfer und Städte der Kultur an den Flüssen der
Täler. Die Orte hatten eigene Adlige und Geistliche.
Die Moche verstanden es, durch Bewässerungstechniken mit Kanälen auch wüstenartige Gegenden
zu kultivieren um den Anbau von Lebensmitteln wie zum Beispiel Mais, Bohnen und Erdnüsse,
sowie auch Baumwolle für Kleidung, zu tätigen.
Die Nähe zum Meer eröffnete den Menschen vielfältige Möglichkeiten an weitere Nahrung zu
gelangen. Es zeigten sich exzellente Jagdfähigkeiten bei der Jagd auf Fische, Robben, Vögel
und mehr. Das Meer wurde auch genutzt um mit kleinen Booten aus Schilf Handel zu
betreiben.
Weiterhin gab es Tiere wie Lamas, Enten, Meerschweinchen und Hunde. Sogar Haustiere wie
Papageien und Affen hielten sich die reicheren Familien.
Die Moche verfügten über eine differenzierte soziale Struktur. Der Herrscher war das
militärische Oberhaupt und zugleich auch das religiöse. Auf Zeichnungen wurde er häufig mit
Strahlen und Sonnen versehen, sowie mit der Zahl 10. Die Zahl 9 und Mondsymbole stellen den
Priester dar, den Zweiten in der Rangfolge der Kultur.
Es folgten Kriegsbefehlshaber, Würdenträger, Priesterhelfer und Soldaten noch vor dem
einfachen Volk. Darunter standen das Dienstpersonal und die Sklaven.
Während die Herkunft eher unklar ist, wahrscheinlich kamen die Moche um circa 100 n. Chr. aus
dem Norden, ist es relativ sicher, dass der Untergang im 6. Jahrhundert begann.
Die Blütezeit war circa von 400 n. Chr. bis 600 n. Chr. Die Stadt Moche bildete das Zentrum
der Kultur, die Ausläufer verteilten sich von Norden nach Süden entlang der Küste. Aufgrund
des starken Bevölkerungswachstums infolge der besseren Bewässerung der Felder und somit mehr
Nahrung, kam es zu Bürgerkriegen im Volk. Jede Stadt hatte seine eigenen Befestigungsanlagen
und aus den Kriegen mit den Nachbarvölkern gingen viele Sklaven hervor, die man hielt weil
man die Menge an Menschen nicht Opfern konnte.
Naturkatastrophen sollen zum Untergang der Kultur beigetragen haben. Es soll schwere
Erdbeben gegeben haben sowie etwa 30 Jahre lang extrem starke Regenfälle – El Nino – die
alles unter sich begruben und die Bewässerungsanlagen der Menschen zerstörten. Danach
folgten etwa genau so lange Trockenzeiten, die einen Wiederaufbau der Kultur verhinderten.
Die großen Städte teilten sich auf in eher kleinere Orte, um mehr Nahrung anbauen zu können.
Diese prekäre Lage war nicht hilfreich, die Unruhen in der Bevölkerung steigerten sich und
es kam wieder und wieder zu Kriegen um die wenige Nahrung, was den Untergang noch
vorantrieb.
Mitte des 7. Jahrhunderts n. Chr. nahm auch die letzte Stadt ein Ende, die größten Gebäude
wurden niedergebrannt.